Kurzurlaub in Europa - Unterwegs mit dem Nachtzug

Ein Kurzurlaub wäre jetzt genau das Richtige. Es zog mich an einen wärmeren Ort, dort wo es auch etwas zu sehen gibt. Und ich wollte meine Zeit so effektiv wie möglich nutzen, ohne Hektik. Nach ein paar Überlegungen fiel die Wahl auf Rom, der Ewigen Stadt. Immerhin hat die italienische Stadt fast ganzjährig angenehme Temperaturen und es gibt viel zu erkunden, leckere Delikatessen und natürlich viel von dem berühmten „Dolce Vita“.

Reisetrend "Slow Travel" - Aufregend, praktisch & günstig

Nach Recherche über diversen Flugseiten wurde mir klar, kurzfristige Trips mit einem Flugzeug sind sehr teuer und mit Anreise und Check-In Zeiten verliert man schnell viel von der kostbaren Reisezeit, die ein Kurztrip mit sich bringt. Mal ganz abgesehen von seinem ökologischen Fußabdruck, auf den man inzwischen auch immer mehr achtet. Durch meine Recherche nach alternativen Transportmöglichkeiten fand ich auf Omio eine interessante Alternative.

Slow Travel oder wenn der Weg schon Urlaub ist

Lange nicht mehr viel genutzt und deshalb zeitweise leider im Angebot eingeschränkt, erfreut sich in den letzten Jahren der Nachtzug wieder an Beliebtheit. Deshalb wird auch wieder kontinuierlich das Streckennetz ausgebaut. Der Nachtzug von der ÖBB fährt beispielsweise von Düsseldorf ohne Umstieg nach Wien. Und von dort fährt dann ein weiterer Nachtzug nach Rom, mein Endziel! Ein sehr großer Vorteil: Die Zeiten, denn von Düsseldorf beginnt die Reise am Freitag um 21:44 Uhr. Wien erreicht er um 09:19 Uhr. Perfekt um die Stadt noch zu erkunden. Ich buchte für 80 € einen reservierten Sitzplatz auf Omio.de. Die zweite Strecke war auch perfekt für mein Vorhaben. Um 19:23 Uhr ging es am Samstag weiter mit Ankunftszeit in Rom um 09:10 Uhr. Dieser Streckenabschnitt konnte für 40 € gebucht werden. Gut investiertes Geld, da ich keine Übernachtungen oder Flughafentransfers bezahlen musste! Für die Rückkehr war auf Omio auch eine günstige Abendflugverbindung nach Köln zu finden.

Reiseerfahrung - das erste Mal im Nachtzug

Freitag nach der Arbeit hatte ich genug Zeit, um zu packen. Dann ging es gemütlich zum Düsseldorf HBF und ich stieg pünktlich in den ÖBB Nightjet nach Wien. Der Sitzplatz war in einem 6er-Abteil, den ich ganz für mich allein hatte. Müde durch den Arbeitsalltag machte ich es mir bequem und konnte einige Stunden durchschlafen. Die monotonen Geräusche des Zuges förderten den Schlaf. Morgens nutzte ich die Gelegenheit, um mich frisch zu machen. Generell denkt man, die Zugtoiletten seien nicht hygienisch, aber der Nightjet hatte ein sauberes WC-Abteil. Frühstück gönnte ich mir im Kaffeehaus. Schließlich ist Wien der Geburtsort dieser Kultur. Nach der Stärkung wollte ich die ikonischen Orte der Stadt besuchen. Der erste auf meiner Liste war der Stephansdom. Der Überblick von der Aussichtsplattform war grandios. Mein weiteres Ziel war die Wiener Hofburg. Mit einem kurzen Spaziergang über den Kohlmarkt erreichte ich die Winterresidenz der Kaiserfamilie. Als Sissi-Fan verbrachte ich viel Zeit in dem Museum und fühlte mich der Kaiserin noch näher als in den Filmen. Leider verging die Zeit zu schnell und ich machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Bevor es weiterging, entschied ich mich am Schalter der ÖBB mein Ticket hochzustufen. Ich merkte doch den Tag und gönnte mir für 50 € Aufpreis ein Platz im Liegeabteil. Bedauerlicherweise war diese Auswahlmöglichkeit auf Omio nicht möglich gewesen. Auch diesmal hatte ich Glück und hatte das Liegeabteil komplett für mich. Es war doch angenehmer, im Liegen schlafen zu können als im Sitzen! Somit wachte ich erholter auf und konnte schon die Gebäude von Rom sehen! Rom begrüßte mich mit strahlendem Wetter! Ich merkte wieder den Vorteil, mit der Bahn zu fahren, denn der Hauptbahnhof, war mitten in der Stadt! Fußläufig konnte ich im Schatten von S. Maria Maggiore ein Frühstück zu mir nehmen. Ich schlenderte Richtung Kolosseum und genoss die Sonne beim Trevi-Brunnen! An jeder Straßenecke war die Geschichte spürbar. Auch diese Zeit verging wie im Flug und als die Sonne langsam unterging, nutzte ich die öffentliche Busverbindung zum Flughafen um von dort Richtung Heimat zu fliegen.

Reisen im Nachtzug - mein Resümee

Es ist superentspannend, einfach in den Zug einzusteigen und woanders ausgeschlafen aufzuwachen. Es gibt keine Hektik mit einchecken oder Sicherheitskontrolle und auch die Transfers entfallen, da die Bahnhöfe zentral liegen. Eine Zugreise ist außerdem auch eine tolle Alternative, wenn man mit Kinder oder Hunden reisen möchte. Es dauert zwar länger aber ist bei Weitem stressfreier als ein Flug oder eine Autofahrt in den Urlaub.

Redaktion: Nina Versfeld | Fotocredits: shutterstock